Diversity-Tag - Vielfalt gestalten braucht Verständnis und Abschied vom Perfektionismus

Auch das berufliche Netzwerk Spinnen-Netz ArbeitMitWirkung unterstützt die Charta der Vielfalt und hat sie heute unterszeichnet!

Bei den Stellen- und Auftragsangeboten, die wir posten, achten wir darauf, dass diese diversitätssensibel gestaltet sind und beraten NGOs dabei, ihre Personalgewinnung diversitätssensibel zu gestalten.

Wir empowern Bewerbende, die von Diskriminierungslinien betroffen sind bei ihrer Arbeitssuche: das bedeutet konkret, nicht nur dabei zu unterstützen Türen zu öffnen, sondern erstmal dabei zu helfen, Türen von arbeitgebenden Organisationen zu entdecken.

Und wir ermutigen dann, sich vor einer Bewerbung erstmal mit anderen Mitarbeitenden dieser Organisation auszutauschen.

Warum?

Damit die Bewerbenden ein Gespür und Verständnis dafür bekommen, wie der Arbeitgeber tickt, und worauf es bei den ausgeschriebenen Tätigkeiten ankommt, und verstehen können, was konkret erwartet wird, und was man auch noch „on the job“ lernen kann.

Und was sich hinter so Wortungestümen wie das „deutsche Zuwendungsrecht“ und „Schlussverwendungsnachweise“ verbirgt und wie man sich das am besten und schnellsten erschließen kann.

Es ist uns ein echtes Anliegen, dass insbesondere der Bereich Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz sowie Internationale Zusammenarbeit diverser wird. Dafür braucht es auf allen Ebenen mehr Informationen über die informellen Hürden und Beratung über die formellen. Denn ein fehlender Aufenthaltstitel sollte einen Arbeitgeber nicht hindern einen (Probe)arbeitsvertrag auszustellen, sodass dieser dann auch sehr bald erteilt wird. Gern stellen wir Kontakte zu NGOs her, die dies bereits praktizieren.

Und was die informellen Hürden anbelangt, da sind wir als Netzwerk mit 18-jähriger Erfahrung und Szenekenntnis der NGO-Landschaft gut im Bilde, welche Profile gesucht werden. Wir wissen auch, in welchen Bereichen zeitlich knapp bemessene NGO-Teams herausgefordert sind, und dass diese Zeitnot auch eine diversitätsorientierte Kandidat:innenauswahl mitunter erschwert.

Es scheitert meist nicht am Willen, sondern an den zeitlich knappen Ressourcen, die es braucht, um Vielfalt so zu gestalten zu können, dass „Anders“sein nicht als defizitär, sondern bereichernd anfühlt und gestaltet. Vielfalt gestalten braucht Mut sein Ähnlichkeitsbedürfnis zu überkommen und Zeit, um sich aufeinander einzulassen sowie weniger Anspruchsdenken bzw. Perfektionismus.

Dass sich hier z.B. bei der Übersetzung oder redaktionellen Optimierung von „Schlussverwendungsnachweisberichten“ in perfektes Verwaltungsdeutsch inzwischen KI als hilfreich und effizient erwiesen hat, dürfte sich auch bei den meisten NGOs herumgesprochen oder etabliert haben. 😊

Und wer am heutigen Diversitytag noch freie Kapazitäten hat, kann gern bei einer der vielfältigen Veranstaltungen reinschauen: https://www.charta-der-vielfalt.de/aktivitaeten/deutscher-diversity-tag/aktionsanmeldung/aktionslandkarte-2024

Unser sehr kleines Team schafft hier leider keinen eigene Veranstaltungsbeitrag,  auchwenn wir zumindest in Punkto Gender, Alter und (nationale/soziale) Herkunft divers aufgestellt sind. Gleiches gilt für unsere Mitglieder - auch wenn hier noch Luft nach oben ist, was die Diversität in Punkto ethnischer/nationaler Herkunft angeht. 

Und wir entschuldigen uns auch an dieser Stelle, dass unsere Website noch nicht komplett mehrsprachig ist und auch nicht konsequent in "einfacher Sprache" gestaltet ist. Also perfekt ist anders, aber so haben wir Ziele zum draufzubewegen. Gern mit Eurer Unterstützung.