Spinn.bar zum Thema: Arbeiten im interkulturellen Bereich

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Bericht
Berlin SpinnBar zu Arbeiten im Interkulturellen Bereich am 14.Februar 2019 im Co-Working Space Be`kech

Bei der Spinn.bar waren drei Inputgerber*innen eingeladen die verschiedene Perspektiven aus der Arbeit im interkulturellen Bereich einbringen konnten.
Orsola Lussignoli: Aktuell im BMZ im Referat Frieden, Sicherheit Katastrophenrisikomanagement, nach dem sie etliche Jahre Referentin Internationalen Angelegenheiten im Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe war. Davor war sie Delegierte vom internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) in der humanitären Hilfe. Ehrenamtlich war sie lange im Flüchtlingskontext, zuletzt bei Weltoffen Bonn, dem Bonner flüchtlingspolitischen Netzwerk aktiv.
Der Einstieg in die Arbeit gelang über ehrenamtliches Engagement im Roten Kreuz. IKRK sei eine interessante Erfahrung, aber Vereinbarkeit mit Familie sei herausfordernd. Orsola besuchte in ihrer Elternzeit eine Weiterbildung zu Diversity Management der Uni Wuppertal. Diese richtet sich an soziale Dienstleistern, Diversity- und Gleichstellungsbeauftragten sowie Personalverantwortliche und jetzt auch pädagogischen Fachkräfte. Aktuell wird diese Weiterbildung erweitert: https://www.zwb.uni-wuppertal.de/weiterbildende-studien/weiterbildende-zertifikatskurse/gender-diversity.html
Orsola stuft diese als empfehlenswert ein, wissenschaftlich fundiert und dazu Praxisbezug, allerdings ist es sinnvoll das dort erworbene Wissen dann gleich an einem konkreten Projekt /on the job einzusetzen.
Als eine der Einstiegsmöglichkeit im Öffentlichen Dienst (und hier den interkulturellen Bereich) empfiehlt sie Praktika beim BMZ. Praktikant*innen bekommen zudem guten Einblick in das Arbeitsfeld und
Simon Ebner ist aktuell bei der AWO tätig in einem Netzwerk für besonders schutzbedürftige Geflüchtete. Er war vorher lang Referent für Migration, Flüchtlingshilfe und Interkulturelle Öffnung. Er hat berufliche Erfahrung in inhaltlicher Konzepterstellung für Migrationsberatungsstellen und aufsuchende Beratung; fachlicher Anleitung der MBE Beratungsstelle. Für IKÖ hat er Prozessen interkultureller Öffnung in den Mitgliedsverbänden initiiert und einen Förderfond für interkulturelle Projekte im Verband aufgebaut.
Sein aktuelles Arbeitsfeld besteht aus direkter Beratung und Projektmanagement im interkulturellen Bereich. Seine Erfahrung beim ehrenamtlichen Engagement mit Geflüchteten führte zu persönlichem Interesse diese Erfahrung im Arbeitskontext noch zu vertiefen.
Er empfiehlt eine Case Management Fortbildung, Case Management ist eine Methode um Beratung zu dokumentieren. Sie ist darauf ausgerichtet Klientinnen zu beraten und bei ihrem Integrationsprozess zu begleiten. Diese Fortbildung wird u.a. von der AWO oder auch anderen angeboten und erleichtert den Jobeinstieg und ist von großem Vorteil bei Bewerbungen in der Beratung von Sozialverbänden und auch anderen, wie etwa dem Jugendmigrationsdienst. So kann man auch ohne Sozialarbeiterhintergrund in diesem Bereich einsteigen.
Bei der AWO gibt es viele Möglichkeiten zum Quereinstieg in die Arbeit mit Geflüchteten, da häufig kein festgesetztes Berufsbild; Erfahrung und Interesse in der rechtlichen Beratung und Projektmanagement sind dabei wichtig
Für das Projektmanagement empfiehlt Simon eine Excel Fortbildung als Grundlage. Diese wird zB angeboten vom Umweltbüro BB.
Insgesamt ist die AWO ein attraktiver Arbeitgeber, da flexible Arbeitszeit und gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Interessant ist Beobachtung, dass die Gehaltshöhe mit der Ebene des Verbandes zu bzw. abnehme. Spricht der BUND AWO zahlt wesentlich mehr als der Landesverband, und der wiederum mehr als der Kreisverband.
Mareike Schultheis, ist aktuell tätig beim Goethe-Institut Berlin in der Sprachkursabteilung, davor 5 Jahre im Einsatz als DAAD Lektorin in Frankreich und 1 Jahr in Marokko; davor und dazwischen immer wieder freiberuflich tätig als DaF-Lehrerin mit dem DaF Zertifikat der LMU München. Auch bei ihrer Tätigkeit als DeutschMobil Lektorin für die Robert Bosch Stiftung ging es um den interkulturellen Austausch – neben der Werbung für den Spracherwerb und der Sprachvermittlung.
Derzeit nimmt sie neben ihrer Tätigkeit am Goethe Institut an der Weiterbildung "Trainer/in für interkulturelle Qualifizierung an Hochschulen“ an der FU Berlin teil.
Sie kann diese als sehr ergiebig und zielführend weiterempfehlen, v.a. auch die Trainerinnen!
Es können auch nur einzelne Module können belegt werden. Bei der Bewerbung als DAAD wird zunehmend auch interkulturelle Kompetenz eine relevante Voraussetzung. Im Uni und Hochschulbereich sei es ein großes Desiderat hier methodische und fachliche Kompetenz einzusetzen.
Weitere Empfehlungen der anwesenden TN zu Weiterbildung.
 Weiterbildung zur Interkulturelle*r Trainer*in, ESE oder IKUD
 http://www.ese-web.de/ausbildung-trainerin-trainer-interkulturelle-kompetenz-2019-2/
 Design Thinking –zB Hasso Plattner Institut bietet Pro Bono WS an für NGO MA https://hpi.de/school-of-design-thinking/news-article/2017/hpi-academy-ngo-workshop.html
 Fundraising Weiterbildung der Frankfurter Akademie für Fundraising , sehr kostenintensiv aber anerkannt
 EU-FundraiserManager ; angeboten in Berlin von emcra und eufrak, hier ist eine Finanzierung als Wiedereinstieg nach Elternzeit durch AA gut möglich.
Interessant war, dass bei den verschiedenen vorgestellten Fortbildung der Ansatz entweder auf das institutionelle System oder den einzelnen Akteur in diesem gerichtet ist. Die Frage nach der Dynamik zwischen beiden Ebenen könnte noch weiter diskutiert werden.
Es folgten praktische Hinweise zum Thema Honorargestaltung für Selbständige
Als Freiberufler*in bietet die BAKÖF Staffel eine Orientierung für die Verhandlungen von Honoraren. Wichtig ist es eine Balance zwischen Art der Auftraggeber und Aufträge finden für regelmäßiges Einkommen. Diversität wird zunehmend zu wichtigem Thema in z.B. Behörden und bietet damit die Chance zu Aufträgen in dieser Art von Organisationen und auch in der freien Wirtschaft. Zusatzqualifikationen durch wirken sich aus auf das Honorar oder auch für den Einstieg in ein Festanstellung. Fortbildungen sind stets auch eine Chance durch das Netzwerk der TN auch Kontakte zu bekommen für z.B. Aufträge, dementsprechend sollten aus Weiterbildungen ausgewählt werden. Konkrete Zahlen für Stundensätze im Sprachvermittlungs- und Trainingsbereich wurden auch genannt. Diese können bei Bedarf nochmal in der Geschäftsstelle oder bei den Referent*innen erfragt werden. Abschließend wurden einige aktuelle Stellenausschreibungen herumgereicht!
Protokoll: Eva Greischel (& Antje Schultheis)

Einladung zur Spinn.bar zum Thema Arbeiten im interkulturellen Bereich

am Fr, 15. Februar 2019  um 18.30 Uhr in Berlin.

Interkulturelle Bildung, Interkulturelle Kompetenz/Kommunikation – Interkulturelles Training und Diversity Management. Was verbirgt sich hinter diesen viel benutzten Begriffen und welche Arbeitsfelder entfalten sich dahinter? Viele von euch arbeiten im interkulturellen oder transkulturellen Bereich.

Doch welche Wege und Fortbildungen führen in eine erfüllende aber auch gesicherte Beschäftigung? Während einige als freie Trainer*innen oder angestellte Veranstaltungsmanager*innen im interkulturellen Bereich tätig sind, halten sich andere als Sprach-Lehrende freiberuflich zu den unterschiedlichsten Konditionen über Wasser oder sind als Diversity Manager an Hochschulen oder Behörden tätig.

An diesem Abend haben wir Inputgeber*innen aus diesem Feld zu Gast, die von ihren Erfahrungen und Wegen in diesen Aufgabenbereichen und verschiedene Organisationen berichten: z.B. bei NGOs, beim DAAD, dem Goethe-Institut, dem BBK, dem BMZ, bei NGOs oder als freie Trainer*innen.

Mareike Schultheis, aktuell tätig beim Goethe-Institut Berlin in der Sprachkursabteilung, davor 5 Jahre im Einsatz als DAAD Lektorin in Frankreich und 1 Jahr in Marokko; davor und dazwischen immer wieder freiberuflich tätig als DaF-Lehrerin mit dem DaF Zertifikat der LMU München. Auch bei ihrer Tätigkeit als DeutschMobil Lektorin für die Robert Bosch Stiftung ging es um den interkulturellen Austausch – neben der Werbung für den Spracherwerb und der Sprachvermittlung. Aktuell kann sie zudem berichten von ihrer Weiterbildung "Trainer/in für interkulturelle Qualifizierung an Hochschulen“ an der FU Berlin.

Orsoloa Lussignoli: Aktuell im BMZ im Referat Frieden, Sicherheit Katastrophenrisikomanagement, nach dem sie etliche Jahre Referentin Internationalen Angelegenheiten im Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe war. Davor war sie Delegierte vom internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) in der humanitären Hilfe. Sie berichtet von der interkulturellen Sensibilisierung in EU technischen Trainings für internationale Einsätze. Ehrenamtlich war sie lange im Flüchtlingskontext, zuletzt bei Weltoffen Bonn, dem Bonner flüchtlingspolitischen Netzwerk aktiv. Zudem kann sie von ihrer Fortbildung Diversity Management berichten.

Simon Ebner, aktuell bei der AWO tätig in einem Netzwerk für besonders schutzbedürftige Geflüchtete. Er war lang Referent für Migration, Flüchtlingshilfe und Interkulturelle Öffnung. Er hat berufliche Erfahrung in inhaltlicher Konzepterstellung für Migrationsberatungsstellen und auftauchende Beratung; fachlicher Anleitung der MBE Beratungsstelle. Für IKÖ hat er Prozessen interkultureller Öffnung in den Mitgliedsverbänden initiiert und einen Förderfond für interkulturelle Projekte im Verband aufgebaut.

Die Wege der Inputgeber*innen und ihre Innenansichten von bestimmten Organisationen und Tätigkeitsformen oder Beschäftigungsformaten sowie Fortbildungen werden in einem moderierten Gespräch im Mittelpunkt des Abends stehen. Insbesondere die Diskussion zwischen sinnstiftender Tätigkeit und der Frage nach fair bezahlter Arbeit, planbaren Perspektiven und Anforderungen an den persönlichen Lebens(ort) soll ihren Platz finden.

Wie immer gibt es genügend Raum auch das Spinnen-Netz und die anderen Spinnen-Netzmitglieder kennen zu lernen. Erfahrungsgemäß entstehen auf unseren thematischen Spinn.Bars viele Synergieeffekte und Möglichkeiten der Kooperation ….oder Ideen für die weitere eigene Entwicklung.

Wir haben in einer passenden Location, einem interkulturellen Co-Working Space und Cafe einen Raum buchen konnten: das Be'kech

Bequem von Gesundbrunnen aus zu erreichen: https://www.google.nl/maps/place/Exerzierstra%C3%9Fe+14,

Wir freuen uns schon jetzt auf eure Anmeldungen. Bitte an info(at)Spinnen-netz.de, sodass wir wissen, für wieviele Personen wir den Raum und die Versorgung vorbereiten können.

In dieser Sache: Wir bitten um einen kleinen freiwilligen Kostenbeitrag für Raum und Versorgung.