Arbeitgeber-Insight zu Misereor & der Welthungerhilfe

Arbeitgeber-Insight zu Misereor & der Welthungerhilfe

Spannend zu hören, wie unterschiedlich die beiden NGOs Misereor und die Welthungerhilfe (WHH) aufgebaut sind und arbeiten, obwohl die großen Ziele und Visionen recht ähnlich sind: sich für ein „Leben der Menschen in Würde“ und eine Welt ohne Hunger bzw. „Zero Hunger“ einzusetzen.

Misereor setzt dabei sehr auf die Partnerarbeit vor Ort, wenn es um Schutz und Hilfe zur Selbsthilfe geht. Auch die WHH tritt für die Ermöglichung eines selbstbestimmten Lebens in Würde und frei von Hunger und Mangelernährung ein, hat hierfür aber direkte Büros in vielen Ländern vor Ort. Gerade aus dem Ziel „Eine Welt ohne Hunger“ zu schaffen, leitet sich der starke Fokus auf die Humanitäre Hilfe in Dürrezeiten und nach anderen Katastrophen ab und bildet neben der entwicklungspolitischen Arbeit bei der Welthungerhilfe einen sehr starken Schwerpunkt. Insbesondere in Anbetracht der Ukraine-Krise schätzt Dr. Harry Hoffmann von der WHH, dass die Zahl der Hungernden sich stark erhöhen wird und spricht davon, dass Agrarexpert:innen nach jüngsten Einschätzungen von 100 andere sogar von 500 Millionen zusätzlichen Unterernährten ausgehen. Auch wenn die WHH sich politisch für eine Reform der Welternährungspolitik einsetzt, muss sie für die Nothilfe Nahrungsmittel zukaufen und ist damit auch voll von den Nahrungsmittelpreisanstiegen auf dem Weltmarkt betroffen. Weltweit sind mehr als 3000 Mitarbeitende für die WHH im Einsatz. Bei Misereor arbeiteten rund 370 Mitarbeitende (Stand 2020).

Über die Arbeitskultur berichten Tobias Vomberg – Referent für Evaluation und Beratung – und Harry Hoffmann – Projektleiter Landwirtschaft- und Ernährungspolitik – Gutes: die Flexibilität und auch der Anteil der weiblichen Mitarbeitenden seien enorm. Klar müsse in großen Organisationen auch viel abgestimmt und abgesegnet werden, dafür sei das Sprechen mit EINER Stimme in der Öffentlichkeit und gegenüber der Politik ja auch essentiell. Eine der Fragen zum katholischen Hintergrund von Misereor betraf auch die Personalauswahl: hier haben auch nicht-Katholiken gute Chancen sich bei Misereor erfolgreich zu bewerben. Interessant zu wissen ist, dass sich bei Misereor in den nächsten Jahren ein Generationswechsel abzeichnet. Bei der WHH sei in Punkte Personalentwicklung auffällig, dass die NGO recht durchlässig sei, was die beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten im Haus anbelangt.

Wir danken den beiden Impulsgeberinnen sehr für diese wertvollen Inneneinsichten bei unserer Arbeitgeber-Insight am 6. April. Bei weiterem Infobedarf stehen sie gern für Fragen bereit.