Dauerkrise verändert die Arbeitswelt: Softskills gefragt

Auswirkungen der Dauerkrise auf die Arbeitswelt. Welche Soft Skills jetzt gefragt sind, untersucht aktuell die der Jobmonitor der Bertelsmann Stiftung: Hier ein Auszug aus den Erkenntnissen:

"Seit Jahren schon ist die Welt im Dauerkrisen-Modus. Das verändert auch die Anforderungen am Arbeitsmarkt. Deutlich häufiger als vor der Krise verlangen Arbeitgeber:innen in Stellenanzeigen Besonnenheit, Einfühlungsvermögen und eine positive Grundeinstellung von zukünftigen Mitarbeiter:innen. Unser neuer Jobmonitor macht diese Veränderungen am Arbeitsmarkt kurzfristig und sogar regional sichtbar.

Einsatzbereitschaft und Teamfähigkeit bleiben die Spitzenreiter bei den Soft Skills

Dennoch hat selbst die Dauerkrise die Klassiker unter den Soft Skills nicht von ihren Spitzenplätzen verdrängen können. Die Arbeitgeber:innen forderten im August 2022 in knapp der Hälfte der untersuchten Online-Stellenanzeigen "Einsatzbereitschaft". In knapp einem Drittel der Job-Angebote ist "Teamfähigkeit" gefragt. In einem Viertel der Anzeigen fordern sie "Selbstständigkeit". "Kreatives Denken" oder "Sorgfalt" spielen dagegen nur eine nachgeordnete Rolle.  

Eine vermeintliche Selbstverständlichkeit widerlegt der Jobmonitor: Das Thema Digitalisierung ist keineswegs auf breiter Front in der Arbeitswelt angekommen. Digitale Grundkompetenzen sind zwar besonders wichtig bei Finanzen, Recht und Management, in mehr als der Hälfte aller Berufsgruppen spielt der kompetente Umgang mit klassischen Office-Programmen dagegen nicht einmal in jeder zehnten Jobanzeige eine Rolle."

www.bertelsmann-stiftung.de/de/themen/aktuelle-meldungen/2022/september/dauerkrise-veraendert-die-arbeitswelt-welche-softskills-jetzt-gefragt-sind

 

Dazu passt auch der Blogartikel "Voll qualifiziert!" vom 12. September aus dem WILA, der auswertet, dass die harten 2-3 Jahre Berufserfahrung gar nicht mehr so häufig in den Ausschreibungen als Einstellungsvoraussetzung gefordert werden. Der WILA hat beim Monitoring der Stellenanzeigen des WILA Arbeitsmarktes der letzten beiden Jahre beobachtet, "dass fast 80 Prozent der Stellen gar keine spezifische Berufserfahrung voraussetzen. In mehr als der Hälfte der Ausschreibungen ist viel allgemeiner von Erfahrung die Rede – das lässt Interpretationsspielraum und bietet unterschiedliche Möglichkeiten, sich mit Blick auf die Stelle wiederzufinden. Mehr als ein Drittel der Ausschreibungen benennt Kommunikationsfähigkeit als Sekundärqualifikation und in fast einem Viertel der Anzeigen sind explizit Englischkenntnisse gefordert." www.wila-arbeitsmarkt.de/blog/2022/09/12/selbstzweifel-im-beruf-bekaempfen/